Bericht aus dem Afghanistan-Untersuchungsausschuss

Die Welt blieb auch im Jahr 2023 und zum Jahresbeginn 2024 von kriegerischen Auseinandersetzungen geprägt. In der Ukraine tobt weiter der erbarmungslose russische Angriffskrieg und Anfang Oktober schockierte uns der barbarische Überfall der Hamas auf Israel. Ein Krieg, der mittlerweile fast in Vergessenheit geraten ist, ist das Engagement der Bundeswehr in Afghanistan. Ab 2002 sollte mit der „International Security Asisstance Force“ (ISAF) Stabilität militärisch herbeigeführt und dann mit „Resolute Support“ gefestigt werden. Nach fast 20 Jahren Einsatz folgte ein überstürzter Abzug, in der Folge gelangten die radikal-islamistischen Taliban zurück an die Macht.

Die Aufarbeitung und Bewertung dieser Einsätze sind aktuell Aufgabe eines Untersuchungsausschusses des Deutschen Bundestages. Wir konnten Herrn Abgeordneten Nicolas Zippelius aus dem Wahlkreis Karlsruhe-Land mit Sitz in diesem Ausschuss als Referenten für einen Burschenschaftlichen Abend am 25. Januar gewinnen.

Wir eröffneten den Abend standesgemäß mit einem Sektempfang und Canapés. Nach und nach trafen neben der Aktivitas auch mehrere Alten Herren unserer Tulla, Vertreter e.s.v. Landsmannschaft Suevia im CC und Gäste der CDU und der Jungen Union Karlsruhe ein.

Bb. Scheid begann den Abend mit dem Impulsvortrag „Warum der afghanische Staat scheiterte“. Im Schnelldurchlauf wurden wesentliche Charakteristika des Landes vermittelt, darunter die Prägung durch den Hindukusch, die ethnische Vielfalt und die blutigen Konflikte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Vortrag schloss mit einer Zusammenfassung der Einsätze ISAF und Resolute Support und brachte so alle Anwesenden auf einen angemessenen Stand, um dann dem Bericht über die Arbeit des Ausschusses folgen zu können.

Herr Angeordneter Zippelius begann mit einer Eingrenzung der Zeitperiode, die der Ausschuss aufarbeitet. Dieser behandle dediziert die Vorgänge zwischen dem Doha-Abkommen 2020 und der Evakuierungsmission 2021. Erklärtes Ziel ist es, die Verantwortung darüber aufzudecken, warum erst so spät der Vormarsch der Taliban erkannt wurde und so das Chaos der Evakuierung folgte. Der Ausschuss wertet dazu eine Vielzahl an Dokumenten, E-Mails und Zeugenaussagen aus. Im Ergebnis soll eine Abschlusserklärung verabschiedet werden, die als Handlungsempfehlung für zukünftige Einsätze herangezogen werden soll. Weiter werden die wesentlichen Erkenntnisse im Plenum des Deutschen Bundestags vorgestellt werden. Nach dem Bericht stellte sich Herr Abgeordneter Zippelius noch den zahlreichen Fragen aus dem Publikum. Später ließen wir den Abend bei badischem Wein und intensiven Diskussionen ausklingen.

Wir danken Herrn Abgeordneten Nicolas Zippelius für seinen Kommen und das Angebot nach Abschluss des Ausschusses erneut zu berichten. Wir werden zu gegebener Zeit intern über die Tulla-Nachrichten, wie auch extern über die Webseite und Instagram dazu einladen.